ADLER Spielzeugmarkt in Ratingen
am 20.09.2015
Das ist schon ein idealer Termin, sollte man denken, um nach der Sommerpause endlich wieder mit dem Hobby loszulegen. Die Stadthalle im Zentrum ist als "Dumeklemmer-Halle" ein Begriff, wobei sich der Nicht-Rheinländer schwer tut, diesen Namen zu deuten. Veranstalter und Anbieter hätten einen gedrückten Daumen gut gebrauchen können, aber irgendwie scheint es damit nicht ganz geklappt zu haben. In der nicht überall gut ausgeleuchteten Halle hatten sich relativ wenig Anbieter eingefunden und die Besucherzahl war ebenfalls überschaubar. Modellbahnen überwogen im Angebot, aber es gab auch ausreichend Tapeziertische mit Modellautos, wie gewohnt waren die meisten im Maßstab 1:87. Irgendwie geriet mir ein Simca Ariane von CIJ in die Finger, ein sehr einfaches Metallmodell mit durchbrochenen Fenstern, unverglast und ohne Inneneinrichtung.
Hier haben wir das seltene Stück, das in der Machart den Matchbox-Modellen ähnelt, jedoch zur H0-Modellbahn passt. Das etwas gnadenlose Foto zeigt einige Verformungen, die durch das Bemühen des Formenbauers entstanden sind, realistische Türfugen darzustellen. Sie sind etwas zu tief eingeschnitten und dadurch wird die Karosserie an einigen Stellen etwas instabil. Ansonsten ist die Ariane gut getroffen. Bemerkenswert ist der gute Erhaltungszustand, es findet sich nirgendwo eine Lackabsplitterung, vermutlich ist mit diesem Stück nie gespielt worden. Typisch sind übrigens die vernieteten Achsen, die den Eindruck vermitteln, als hätten die Räder Kappen auf den Naben.
Ein weiteres Modell, das mir auffiel, war der Wiking Hängerzug für Möbeltransporte. Bisher befrand sich in meiner Sammlung ein Exemplar aus meiner Kinderzeit, das aber stark beschädigt ist. Dieses Stück ist dagegen nicht nur gut erhalten, sondern hat auch noch den passenden Anhänger.
Spielzeugmarkt in Kaunitz
am 25.10.2015
Trotz schönen Herbstwetters hatten sich in der Ostwestfalenhalle wieder viele Anbieter und Besucher eingefunden, die geräumige Halle hat einfach ein tolles Flair. Leider gehören dazu auch Leute, die ihren Hund mitbringen. Diese Unsitte kenne ich so auch nur von Kaunitz. Es kann nichts mit Tierliebe zu tun haben, dass man sein Schoßtier durch die Halle zieht. Draußen würde sich ein Hund bei einem Spaziergang sicher wohler fühlen.
Nun gut, das Angebot war in Ordnung, wenn ich auch die richtigen Seltenheiten vermisst habe. Trotz intensiven Stöberns war da nichts zu machen. An einem Tapeziertisch wurden jedoch Wikingmodelle zu einem bisher nicht gekannten Tiefpreis angeboten, Pkw-Modelle zu 1 Euro, Lkw-Modelle ab 2 Euro. Da bleibt selbst dem gestandenen Sammler die Spucke weg. Eigentlich hätten die Wikingfreunde hier in 3 Reihen hintereinander stehen müssen, um die Sonderangebote wahrzunehmen. Das war aber nicht so, ich konnte in aller Ruhe schauen und wählen. Gekauft habe ich jedoch kaum etwas, denn so weit ich es überblicken konnte, war kein Stück zu sehen, das ich noch gesucht hätte. Gekauft habe ich schließlich einige wenige Roskopf-Modelle, als Beispiel sei hier der Kanonenjagdpanzer gezeigt.
Ich bin mit gemischten Gefühlen aus der Halle gegangen. Kann es sein, dass es mit unserem Steckenpferd zu Ende geht? Schleuderpreise wie diese kann es zwar schon mal geben, aber dass die Nachfrage trotzdem nicht vorhanden ist, lässt mich schon ins Grübeln kommen.
Mit Geländewagen beschäftigt sich Ernst Plattner in der neuesten Ausgabe seines jährlich erscheinenden Modellautoheftes. Sein historischer Rückblick beschränkt sich angesichts der Fülle von Allradlern im H0-Sektor auf zwei Vorbilder, den Jeep und den Landrover. Schon diese beiden Vorbilder haben im Maßstab 1:87 eine Vielfalt von mehr oder weniger gelungenen Modellen hervorgebracht.
Nach einer kurzen aber präzisen Übersicht über die Vorbildtypen kann man wesentlich besser die dann folgenden Modellautos beurteilen. Als hervorragend informierter und kompetenter Kenner präsentiert Ernst Plattner wieder einige sehr seltene Modellautos, die auf vielen guten Fotos zu sehen sind. Selbst dieser winzige Sektor unseres Steckenpferdes bereichert unser Wissen über die Geschichte der H0-Modellautos ganz erheblich. Im epoche Heft umfasst allein das Gebiet rund um den Jeep 33 spannende Seiten! Dem Landrover sind weitere 13 Seiten gewidmet. Man staunt wieder einmal über die umfangreichen Recherchen, die notwendig waren, um dieses Gebiet darzustellen.
Typisch Ernst Plattner, so schmunzelt man über den nächsten Artikel. Die Geschichte unserer Modellfahrzeuge scheint bis in die Bronzezeit zurückzureichen!!! Lesen Sie einfach selbst, wie das gemeint ist.
Wie immer wird auch wieder über Modellautos aus dem Erzgebirge berichtet. Unten links auf dem Titelbild des epoche Heftes ist ein Modell des vom Ullstein-Verlag in den 1930er Jahren betriebenen Rumpler Lkw zu sehen, das Gläßer damals gefertigt hat. Der Artikel im Heft geht aber weit darüber hinaus, denn in der Zwischenzeit hat sich viel Neues zum Thema ergeben.
Auf der Rückseite des Heftes, das dieses Mal mehr als 60 Seiten stark ist, erfreut sich das Auge an einem Kartonmodell des Leipziger Hauptbahnhofes, der 2015 hundert Jahre alt wird. Beim bahnshop.de ist das Kartonmodell zu bekommen.
Das epoche Modellautoheft 9 bekommt man bei:
epoche Modellbau GmbH
Neckargrün 7
68259 Mannheim
T. 0621-7992954
Bestellnummer 99009. Preis: 20 Euro